№ 50, Mo. 26.09.22 - Mi. 19.10.22, Beveridge Reef – Fiji (SavuSavu)

Nochmal ca. 800 sm, dh. 5 / 6 Tage segeln und Nachtwache und alles was dazugehört ... stööhhn ... Aber halb so schlimm, es ist ja das letzte große Teilstück. Wir wählen entsprechend der Windvorhersage eine Route nördlich von Tonga; was ironischerweise genau am Tag unserer Vorbeifahrt seine Grenzen wieder öffnet. Aber wir hätten sowieso keine Zeit gehabt, in diesem fantastischen Revier Station zu machen.

Wir erreichen das Hoheitsgebiet von Fiji in der Provinz „Lau Group“. Dieses abgeschiedene Gebiet war lange Zeit für den Tourismus gesperrt und hat so seine traditionelle Lebensweise erhalten können. Ein Sehnsuchtsort für die Seglergemeinde. Aber man muss ja vorher weiter westlich in Fiji einklarieren und so wäre es schwer den Weg gegen die vorherrschenden Winde zurück nach Osten zu machen. Auch für uns keine Option ...

Wir haben es mittlerweile eilig! Unser digitaler Nomade Patrick braucht dringend gutes, verlässliches Internet und auch mein Heimflug ist schon fest gebucht. Und bis dahin würde ich gern noch etwas von diesem Land sehen.

Unser erstes Ziel ist Savu Savu der Hauptort der Insel Vanua Levu. Wir sind nicht schnell genug und müssen das östliche Kap der Savusavu Bay im Dunkeln runden. Viele Lichter überall, aber nach dem in der Karte eingetragenem Leuchtfeuer halten wir lange vergeblich Ausschau  ... nix zu sehen!  Plan B: Sicherheitsstopp über Nacht vor dem Custeau Resort ...  abregen, schlafen! Gleich früh am nächsten Morgen brechen wir auf und machen an einer Boje der Copra Shed Marina fest. Vor dem erforderlichen Einklarierung dürfen wir nicht von Bord. Aber erst gegen Mittag beginnen die Mühlen der Behörden langsam zu mahlen. Da hat sich seit meinem Besuch in 2016 nicht viel geändert ... ich erkenne sogar die Damen vom Zoll und der Biodiversity wieder. Es werden viele Formulare ausgefüllt, unterschrieben und gestempelt. Wir haben ja nur noch wenig Proviant an Bord, auch keine Cola o.ä. und so bieten wir verschämt Wasser „veredelt“ mit einer sprudelnder Vitamintablette an. Die Damen kosten, lächeln und stellen das „Gesöff“ freundlich wieder ab.

Nun dürfen wir an Land und machen die geforderten Bezahlgänge zu den Dienststellen

War’s das: ja! „Wir sind drin !!“ *                              *Boris Becker

Die nächsten Tage nutzen wir dann zum Erholen, Einkaufen und Organisieren (Gas, Diesel, Wasser).  Savu Savu ist sicher eine der größeren Städte Fijis und bietet gute Versorgungsmöglichkeiten.

Für frisches Gemüse und Obst gibt es einen Markt. Hier kann man auch die kunstvoll abgepackten Antrittsgeschenke kaufen, die man als „Sevsevu“ einem Chief überreicht. Mit einer feierlichen Zeremonie erlaubt er dann in seiner Bucht zu ankern und sich im Dorf frei zu bewegen. 


Patrick hat einen Flug nach NZ gebucht um dann von dort aus ein wichtiges Projekt online abzuschließen zu können. Hier war das Internet doch zu schlecht.

Für ihn ist das auch eine Gelegenheit, seine BORA im Original kennenzulernen.

Ja, ich habe einen neuen Eigner für mein geliebtes Boot gefunden. Schon auf der langen Fahrt seit Panama haben wir uns über die Bora unterhalten. Immer detaillierter waren seine Fragen und Ideen. „Hoppla“ dachte ich.  Das wird ja immer konkreter und nach einiger Zeit haben wir dann beschlossen: Er übernimmt die BORA ab Juli 2022. Er wird sie zu seinem Zuhause machen und segelnder weise seinen digitalen Geschäften nachgehen. Natürlich wird es ihn viel Arbeit kosten, das Boot entsprechend seinen Anforderungen und Wünschen umzugestalten und auszurüsten. Seine To-do - Liste ist jedenfalls gewaltig. So wie ich ihn kennengelernt habe, wird er das aber gut hinkriegen. Ich freue mich schon jetzt auf seine Einladung, noch einmal ein Stückchen mitzusegeln ... vielleicht nach Indonesien, der Heimat der digitalen Nomaden. Ich bin jedenfalls glücklich, dass die gute, 50 Jahre alte BORA weiter leben wird und ich sie in „gute Hände“ weitergeben konnte.

 

Keith und ich werden die jetzige Reise nun zu zweit fortsetzen, bis ich am 19.10.22 in den Flieger steige und nach so langer Zeit meine geliebte Familie in die Arme schließen kann.