№ 38,  Di.09.08.22 - Do.11.08.22, Apataki Nord


Nun hat es auch keinen Zweck mehr länger auf Valentine und Gaston zu warten. Wer weiß, wann sie wieder hier eintreffen werden. Bewirtung ist wohl ohnehin nicht mehr von Ihnen zu erwarten. Also los; wir müssen weiter. Auf nach Apataki ! Diese Insel ist so etwas wie eine „Heimat“ für mich. 3x hatte ich hier die Bora in der Carenage (Bootswerft) an Land abgestellt und so freue ich mich das alles wiederzusehen. Es ist auch der Ort, wo ich damals Keith kennen gelernt habe.

50 sm sind an einem Tag leicht zu schaffen aber es sind die Pässe der Atolle, die schwierig sein können. Als wir Apataki erreichen, gibt es im Pass gerade sehr gute Wellen zum Surfen und schon von weitem sieht man die Gischt aufsteigen. Im Pass selbst ist es glatt und ruhig, aber es strömt doch gewaltig. Wir gleiten am Dorf vorbei und erst danach wird es wilder. Das Wasser gurgelt, bildet Wirbel und Kabbelwasser versucht das Boot zu sich zu ziehen oder bildet im Aufsteigen völlig glatte Flächen. Der Motor hält souverän dagegen und dann sind wir auch schon durch.

Es fehlt uns an „gescheiter“ Nahrung. Wir ankern also nicht weit nach dem Pass und machen uns mit dem Dinghi auf Weg zum Dorfladen. Hier ist noch Maskenpflicht und ich merke gar nicht, dass ich alles aufhalte, weil auch nur 2 Personen gleichzeitig im Laden sein dürfen. Als ich endlich fertig bin, warten noch ca. 15 Leute geduldig und lachen uns trotz allem freundlich an.

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich zur „Apataki Carenage“ starten. Dort hatte ich die Bora 3-mal an Land abgestellt und es wurde so eine Art „Reiseheimat“ für mich. Hier traf ich Keith übrigens zum ersten Mal.

 Aber unverhofft kommt halt oft. Es begann zu regnen und der Wind drehte auf NNO. Das würde bedeuten, dort eine unruhige Nacht mit hohen Wellen und Schaukelei zu erdulden. Wir ändern lieber den Kurs und steuern den Nordpass an. Dort werden wir Ruhe und Schutz finden. Aber bis dahin müssen noch 15 sm gegen an gebolzt werden. Aber es war wunderschön hier und wir verbrachten 2 Tage mit Landerkundung, Schnorcheln und Segeln mit dem kleinen Segeldinghi.


№ 39,  Fr.12.08.22 - So.14.08.22, Apataki Carenage

Bis zur Carenage (Werft) segeln wir bei schönsten Wetter und gutem Wind innerhalb der  Lagune flott dahin; aber immer mit angestrengter Ausschau nach den gefährlichen Korallenköpfen (Bommies).

 Schon von Weitem erkennt man die hohen Masten der an Land abgestellten Segelyachten. Es ist schon ein schönes und gleichzeitig banges Gefühl: was hat sich verändert, wen treffen wir an, wer erinnert sich noch an uns nach so langer Zeit ?  Aber kurz gesagt: es war ein überraschtes und äußerst herzliches Wiedersehen .... wie nachhause kommen. Es ist eine Freude, alte Wege zu gehen ... für mich ein Höhepunkt der Reise. Wir waren doch irgendwie besondere Gäste.


№ 40,  Mo.15.08.22, Apataki Ausfahrt

Das Wetter hat sich wieder verschlechtert, Regen droht und so fällt der Abschied nicht so schwer. Trotzdem wird es sicher für mich der letzte Besuch gewesen sein.

Auch diesmal hat uns die „Guestimator – Tabelle“ einen guten Zeitpunkt für die Durchfahrt angegeben und so gleiten wir rel. ruhig mit der auswärts gerichteten Strömung in den Pass hinein. Der Käpt´n läßt es sich auch nicht nehmen mir zu zeigen, dass man doch in den kleinen Bootshafen einbiegen kann. Wir drehen eine Runde in dem 2m flachen,  türkisfarbenen Becken (wie will man überhaupt hier ankern?) und biegen wieder in die Strömung ein. Die trägt uns schnell hinaus ins offene Wasser und wir beginnen unsere Fahrt nach Tahiti. 253 sm, das heißt 2 Nächte und ein halber Tag liegen vor uns.

Der Pass liegt hinter uns; auf nach Papeete !
Der Pass liegt hinter uns; auf nach Papeete !